Gestaltung von Anwendungen erhält Einzug in die Privathaushalte.
Bunte Symbole stehen platzsparend für die ab jetzt stetig zunehmende
Anzahl an Funktionen und Menüeinträgen.
Das folgende Microsoft Word 2000 hat bei der Gestaltung des User
Interface kaum Neues zu bieten. Erweitert wurde es in Form von
Funktionalität und mehr als doppelt so vielen Funktionsmenüs.
Dass neue Visualisierungsformen langsam Einzug halten, ist dem
kleinen Helferlein Karl Klammer in Abbildung 1.3 anzusehen. Es
handelt sich dabei um eine kleine animierte Figur, die auf Fragen
zur Bedienung Antworten geben kann.
Word 2003 zeigt sich wie in Abbildung 1.4 auf den ersten Blick in
neuem Gewand. Auf den zweiten Blick kann erkannt werden, dass
es sich bei diesem neuen Gewand im Wesentlichen nur um modernere
Farben handelt. Der grundsätzliche Aufbau des User Interface
wurde vollständig beibehalten und die Zahl der Menüs nochmals
um ein Drittel erhöht. Die immer notwendiger werdende Hilfe zum
wachsenden Funktionsspektrum wird nun in Form eines kontextsensitiven
Aufgabenbereichs am rechten Rand bereitgestellt.
Ursprünglich war Word als Textverarbeitungsprogramm und eher
als digitalisierte Schreibmaschine zu verstehen. Im Jahre 2003 verfügt
Word aber bereits über ein immens erweitertes Funktionsspektrum,
unter anderem:
Diverse Formatierungsoptionen
Formatvorlagen
Abbildungen 1.3 bis 1.5: Das User Interface von Word 2000, Word 2003 und Word 2007
Feldberechnungen
Diagrammvisualisierung
Verknüpfung von Datenbanken
Hinweis: Die Benutzerklassen und
die mit ihnen in Verbindung
stehenden Auswirkungen
auf ein User Interface werden
detailliert in Kapitel 4
vorgestellt.
All diese Funktionen werden in Word 2003 dem Benutzer über das
User Interface bereitgestellt, welches in den Grundsätzen bereits vor
fast zehn Jahren Einzug hielt. Das zugrunde liegende User Interface
war damals für das Funktionsspektrum der damaligen Anwendung
konzipiert!
Der Grund für das Beibehalten des grundlegenden Aufbaus lag
sicherlich darin, dass die Benutzer den Aufbau des User Interface
gewohnt waren und viele Benutzerklassen keine grundlegendenÄnderungen möchten.
Dieses Beispiel zeigt den Spagat, in dem sich das UI-Design immer
wieder befindet: Auf der einen Seite gilt es, neue und effizientere
Wege zu ermöglichen, auf der anderen Seite stehen die Gewohnheiten
und Automatismen der Benutzer. Dieses Thema wird auch
in Kapitel 4 in Form der Benutzerklassifizierung und der resultierenden
Anforderungen an das UI-Design behandelt.
Mit Word 2007 geht Microsoft nun neue Wege, wie in Abbildung
1.5 zu erkennen ist. Das User Interface ist komplett überarbeitet
worden: Die zahllosen Menüs haben einer kontextsensitiven Multifunktionsleiste
Platz gemacht, die sich an den aktuellen Gegebenheiten
im Dokument orientiert.
Wird die Maus beispielsweise in einer Tabelle im Dokument platziert,
erscheinen kontextsensitiv weitere Registerkarten mit allen
Abbildungen 1.3 bis 1.5: Das User Interface von Word 2000, Word 2003 und Word 2007